Freedom - Humboldtsaal - Freiburg im Breisgau
Commedia dell’Arte - Humboldtsaal - Freiburg im Breisgau
28.09.2025, 11:00 Uhr
Colombina liebt Arlecchino, aber da ihre Eltern ihn für einen Taugenichts halten, müssen sich die beiden heimlich treffen. Doch damit nicht genug: Jetzt soll sie auch noch mit dem alten reichen Pantalone verheiratet werden. Gehorcht sie nicht, muss sie ins Kloster! Was nun? Es entspinnt sich ein turbulentes Katz- und Maus-, Verwechslungs- und Täuschungsspiel in ganz klassischer Commedia dell’Arte-Manier, mit Masken, wenig Worten, viel Pantomime, etwas Akrobatik und ganz viel italienischer Musik!
Die Commedia dell’Arte ist eine Synthese aus Schauspiel und Musik, Pantomime, Maskenspiel und gesprochenem Wort, Tanz und Akrobatik. Immer dem Gesetz des „all’improviso“ folgend ist sie zugleich Komödie und Tragödie und bezieht Elemente aus Pastorale, mythologischem Spektakel und aller Formen von Stegreiftheater mit ein. Reichen ihre Ursprünge weit ins Italien des 16. oder gar 15. Jahrhunderts zurück, so wandelt sie sich kontinuierlich über die Jahrhunderte, passt sich allen Entwicklungen an bzw. macht sie sich zunutze und durchdringt und prägt ganze Genres. Kaum eine Kunstform ist so vielgestaltig und universell wie sie, die stets ein Spiegel der jeweiligen Gesellschaft ist, und auch ihre Archetypen (Arlecchino, Pantalone, Dottore, Capitano, Pulcinella, Colombina & Co.) gehen immer mit der Zeit und nehmen die unterschiedlichste Gestalt an. Was wären Goldonis Theaterstücke, Mozarts Opern oder moderne Verwicklungs- und Verwechslungskomödien ohne sie?
Margrita Wahrer und Michal Grman, Schauspiel
L’Art de la Modulation:
Martha Hübner, Traversflöte
Marie Desgoutte, Violine
Simone Meyer, Violoncello
Enno Kastens, Cembalo
Musikalischer Salon zu Ehren von Maurice Ravel - Humboldtsaal
18.10.2025, 20:00 Uhr
Zum Geburtstagsjahr Maurice Ravels verwandelt sich der Humboldtsaal wieder in einen französischen Salon über Freiburgs Dächern, dieses Mal mit Traumatmosphäre. Ob in Märchen, ferne Welten, Kinderfantasien oder skurile Jazzszenarios, Ravel liebte es, sein Publikum musikalisch zu entführen. Traumvisionen durchziehen sein Gesamtwerk wie eine magische Klangspur. Das Ensemble um die Sopranistin Inga Schäfer und den Pianisten Aziz Kortel präsentieren an diesem Abend traumhafte Liedkompositionen wie Schéhérazade (1904) und die Chansons Madécasses (1926), die der Ravel-Kenner Mathias Schillmöller mit Impressionen aus dem Komponistenhaus in Montfort l´Amaury in ein magisches Licht taucht. Auch das Lied Rêves/Träume (1926), die Szene der Teekanne und der Chinesischen Tasse aus L´Enfant et les Sortilèges/ Das Kind und die Zauberdinge und weitere Kuriositäten werden erklingen.
Inga Schäfer, Sopran
Aziz Kortel, Klavier
Armando Renzi, Violoncello
Julie Romestant, Flöte
Mathias Schillmöller, Moderation
Kalt ist der Rose im Schnee - Humboldtsaal - Freiburg im Breisgau
24.10.2025, 20:00 Uhr
Musik, Vortrag und Lesung mit Ralph Dutli und Streichquartett
Werke von Ruben Altunyan, Komitas Vardapest und Aram Chatschaturjan
Es bereits Tradition: Im Oktober jeden Jahres gedenkt man in Freiburg der großen russischen Dichterin Marina Zwetajewa (1892-1941), die ein Jahr ihrer Jugend hier verbrachte und als eine der größten Vermittlerinnen deutsch-russischer Kultur gelten darf. Mit ihrem Zeitgenossen Ossip Mandelstam (1891-1938) ist Zwetajewa nicht nur durch die Liebe zu Deutschland, zu den europäischen Kulturen und die bitteren Erfahrungen unter der stalinistischen Diktatur verbunden, sondern auch das radikale Bekenntnis zur Kraft der Poesie.
Ossip Mandelstams autobiographischen Texte über seine Reise nach Armenien (1930) sowie seine lyrischen Texte feiern den augenblickshaften Triumph des Lebens gegenüber den Kräften der Zerstörung und des Todes; zugleich ziehen uns diese Werke in den Sog der faszinierenden Kultur Armeniens.
Ralph Dutli, geboren in Schaffhausen, in Heidelberg lebender Übersetzer und Schriftsteller
Ekaterina Tsyrempilova (Violine)
Zsuzsanna Nagy (Bratsche)
Lusine Arakelyan (Violoncello)
Maia Koberidze (Violine)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Zwetajewa-Zentrum an der Universität Freiburg e.V. und dem Projekt „FEAR-LESS-HOPE“ – (Exil-)Russland und Armenien“.
Schwanengesänge | Schubert – Heine – Tschechow - Humboldtsaal
23.11.2025, 17:00 Uhr
Der Liederzyklus "Schwanengesang" von Franz Schubert ist die letzte von ihm intendierte Liedersammlung, die aber vom Verleger Haslinger zusammengestellt, herausgegeben und betitelt wurde. Sieben Lieder von Ludwig Rellstab, sechs Lieder von Heinrich Heine und ein Lied von J. G. Seidl als Vierzehntes, weil Haslinger äußerst abergläubisch war.
Ein mixtum compositum also; mit einiger Sicherheit hat Schubert nicht vorgehabt, Rellstab und Heine in einem Zyklus unterzubringen, sondern eher an zwei separate Zyklen mit anderen Titeln gedacht. Während die Rellstab-Lieder wie eine reiche Retrospektive anmuten, passiert in dem Heineblock aufregend Neues, Hartes, Kantiges… Ausdrucksgewalt, die weit in die Moderne hinausweist, ein Glücksfall - Goethe am Beginn und Heine am Schluss seines Schaffens - das letzte Lied des Zyklus, was auch wirklich das letzte Lied ist, das Schubert komponiert hat, "Die Taubenpost", ist dann wieder eine Rückschau ins Biedermeier, Romantik pur.
Das brachte uns auf die Idee nach literarischen Schwanengesängen zu suchen, um einerseits die drei unterschiedlichen Stilrichtungen klar zu unterscheiden und andererseits den angedeuteten Weg von der Romantik in die Moderne durch Texte zu verdeutlichen. Wir werden also nach den sieben Rellstabliedern einen Heine-Text vortragen, dessen letzte Werke übrigens durch seinen Verleger wiederum auch als "Schwanengesang" veröffentlicht wurden. Das große Gedicht "Waldeinsamkeit" entstanden in seinen letzten Lebensjahren, als Teilgelähmter in seiner "Matratzengruft" - wie er sein eigenes Krankenlager nannte - geschrieben, ist ein Schwanengesang reinster Prägung.
Und dann, nach den Heine-Gesängen, kommt Tschechows Einakter "Schwanengesang" zu Wort, ein kleines markantes Stück vom Begründer der modernen Dramatik 1887 geschrieben, ein alter Schauspieler denkt über sein Leben nach, ein Atlas wie bei Heine, nur älter und resignierter, erkennt seinen Lebensirrtum, komisch und melancholisch.
Und dann, zum Abschluss "Die Taubenpost", die Ode an die Sehnsucht.
Also: Schwanengesänge - Schubert - Heine - Tschechow.
(G.Heinz)
Dr. Faustus zwischen Beethoven und Schönberg, Intoxikation und ...
29.11.2025, 20:00 Uhr
Seit der Jahrhundertwende um 1900 bis hin zur totalen Katastrophe am Ende des Zweiten Weltkriegs zeigten sich Signaturen, die uns heute wieder bedrängen: die Anfälligkeit für autokratische, totalitäre Tendenzen und faschistische Denk- und Handlungsstrukturen sowie unverhohlener Rassismus.
1943 schreibt Thomas Mann an seinen Sohn Klaus Mann: "Ich möchte wieder etwas schreiben und verfolge einen sehr alten Plan (...): Eine Künstler-Musiker- und moderne Teufelsverschwörungsgeschichte aus der Schicksalsgegend Maupassant, Nietzsche, Hugo Wolf (...) - kurzum das Thema der schlimmen Inspiration und Genialisierung, die mit dem Vom Teufel geholt Werden (...) endet. Es ist aber die Idee des Rausches überhaupt und der Anti-Vernunft damit verquickt, dadurch auch das Politische, Faschistische und damit das traurige Schicksal Deutschlands. Das Ganze (...) spielt in Deutschland gestern und heute."
Wenige Romane der Weltliteratur zeigen das oben erwähnte komplexe Gefüge seiner und zugleich unserer Zeit schonungsloser als der "Doktor Faustus" von Thomas Mann - am Beispiel des Musikers Adrian Leverkühn und am Weg in den Abgrund der Deutschen ab 1943, dem Moment, als der fiktive Erzähler Serenus Zeitblom in München und der wirkliche Erzähler Thomas Mann in Pacific Palisades/USA zu schreiben beginnen.
Der Theaterabend ist vielfältig: Spannende Dialoge der Akteure in verschiedenen Rollen, die ohne jede Vorkenntnis zu Thomas Mann erlebbar sind. Beethovens legendäre Klaviersonate opus 111 in c-Moll und Schönbergs Suite für Klavier opus 25 werden gespielt - und vertiefen das Texterlebnis.
Wir laden Sie herzlich zu diesem etwas anderen Faust - Abend ein.
Hans-Joachim Mattke (Text und Darsteller)
Wenzel Gummer (Klavier und Darsteller)
Regie: Hans-Joachim Mattke
Eine Kooperation mit dem Verein Château d’Orion e.V.
- Freundeskreis zur Förderung interkultureller Projekte -
Freedom - Humboldtsaal - Freiburg im Breisgau
08.03.2026, 17:00 Uhr
Arne Huber Bass
Jeff Ballard Drums
Fabian Willmann Tenorsaxophon
„Freedom“ überrascht. Denn das zweite Album des Fabian Willmann Trios macht einiges anders. Es klingt hymnisch, nicht hektisch. Es feiert Melodie, nicht Abstraktion. Es verzichtet auf Extravaganz und konzentriert sich auf musikalische Gemeinsamkeit. „Ich wollte möglichst einfache Musik schreiben und einen Zustand schaffen, in dem die Band nicht über die Musik nachdenken muss, sondern sie geschehen lassen kann.“ meint der in Berlin lebende Freiburger Saxophonist Fabian Willmann. 'Letting it Happen', statt 'Making It Happen' ließe sich als Credo für das Album ausmachen und wenn das Resultat im Zusammenwachsen einer gemeinsamen Klangwirkung besteht, dann kann das Virtuose auch im Detail stecken.
Jeff Ballard zum Beispiel trommelt komplex, ohne dass es auffällt. Der Kalifornier ist eine Generation älter als Fabian Willmann und wurde bekannt als Schlagzeuger von Ray Charles, Chick Corea und des Brad Mehldau Trios. Er spielt gerne am Beat orientiert und ornamentiert innerhalb der Struktur. Das passt gut in ein Team, das auf Kommunikation Wert legt. In seinen Fills stecken Geschichten, er ist ein erzählender Trommler.
Der Bassist Arne Huber komplementiert das Trio. Sein Ton ist umarmend, warm in der Charakteristik und daher ideal, um die Kombination Ballard und Willmann zu klammern. Ein Harmonieinstrument ist nicht nötig. Hubers Klangvolumen und seine ergänzende Linienbildung, Ballards Versiertheit im Großen wie im Ganzen bieten dem Saxophon die Freiheit, wenig, aber Wichtiges spielen zu können.
Fabian Willmann kümmert sich außerdem um die Feinheit. Gelernt hat er neben seinem Studium in Basel und New York unter anderem bei Mark Turner und Domenic Landolf auch in Ensembles mit Eva Klasse, Sarah Chaksad oder Janning Trumann. Seine Erfahrungen kann er nun in die neun eigenen Kompositionen von „Freedom“ einfließen lassen. Seine Melodien tragen sanft und selbstbewusst die Stücke. Er entfaltet die Themen wie mit dem Instrument gesungen, immer aus einem persönlichen Zentrum heraus gespielt, das den Augenblick der Musik betont.
Für die Aufnahme am 6. und 7. Januar 2024 im Berliner Funkhaus-Studio, in dem auch Nils Frahm seine opulenten Alben produziert, stießen außerdem die Sängerin Sessel Vera Pettersen und Lionel Loueke, der Gitarrist der Herbie Hancock Band, zum Trio. Die beiden ergänzen drei Stücke um schwebende und poetische Stimmlinien und passen sich behutsam, aber pointiert in das Trio-Gefüge ein. Besonders Loueke hat die Freiheit, in diesem Kontext auch ein wenig anders zu agieren als in seinem gewohnten Stil-Kosmos. „Freedom“ überrascht daher auf vielen Ebenen.
Ermäßigung
Ermäßigt sind Schüler, Studenten und Arbeitslose. Schwerbehinderte mit dem Merkzeichen B im Ausweis erhalten eine Freikarte für ihre Begleitperson. Bitte entsprechenden Ausweis zur Abendkasse mitbringen. Wenn Sie Hilfe an der Stufe des Haupteingangs benötigen, nehmen Sie gerne unter 0761 88788-0 Kontakt zu uns auf.
Termine Freedom
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